Autor: lukas.greul

Wenn die haarige Zeit beginnt und mit Ihr nicht nur die Haare kommen…..

Ihr habt euch zu diesem Thema bestimmt schon ein paar Fragen gestellt? Mal ehrlich wer nicht! Denn das putzen während dem Fellwechsel kann manchmal ganz schon Nervenaufreibend sein.

Nicht nur das viele Haar, was einem ständig um die Ohren fliegt und das ständige waschen der Klamotten- nein der Fellwechsel geht in vielen Fällen auf die Substanz unserer Pferde.

Gerade ältere Pferde oder Pferde mit einem schwächeren Immunsystem leiden unter dem Fellwechsel! Was genau passiert zu dieser Zeit im Pferdekörper?

Save the Date!

Der Fellwechsel kommt zwei mal im Jahr auf uns zu!

Wusstet Ihr das unsere Pferde schon Ihr Fell ablassen, obwohl draußen noch eisige Temperaturen herrschen? Während wir mit dicker Jacke, Schal und Mütze das Haus verlassen und uns gefüllt wie ein Michelin Männchen, lassen unsere Pferde ihr Haar? Das beginnt in der Regel schon im Januar! Wieso ist das so? Hauptauslöser dafür ist das Tageslicht! Die Temperaturen spielen nur eine kleine Nebenrolle in diesem Film. Der Winteranfang ist am 21.12 das heißt der kürzeste Tag im ganzen Jahr. Sommeranfang ist am 21.06 demnach der längste Tag im Jahr. Im Klartext- ab Mitte/Ende Januar werden die Tage länger und ab Mitte/Ende Juni werden Sie wieder kürzer.

Was geschieht im Pferdekörper während des Fellwechsels?

Die Hauptrolle übernimmt die sogenannte Zirbeldrüse. Diese Drüse bildet das Hormon Melatonin das unter anderem für den Fellwechsel zuständig ist! Sobald die Tage länger werden, gibt die Zirbeldrüse dem Pferdekörper die Info, Winterfell zu produzieren. Zu diesem Zeitpunkt hat der Organismus unsere Pferde eine richtige Aufgabe. Das ganze ist super anstrengend , kostet Kraft, juckt unendlich und viele Pferde leiden körperlich darunter.

Schlapp-Matt- und Co. Ist wie Schachmatt

Eines Vorweg- je besser der Stoffwechsel, Darm und Körper deines Pferdes funktioniert, desto leichter wird der Fellwechsel ablaufen. Man kann sich diesen Kraftakt eigentlich ganz einfach vorstellen- Das nachwachsende Haar schiebt sich nach und nach aus der Haut. Der Körper unser Pferde startet dann mit den Stoffwechselprozessen die für den Fellwechsel nötig sind. Bevor unsere Pferde die ersten Haare lassen, hat ihr Körper schon längst wieder neue Haare gebildet. Und damit dieser Vorgang reibungslos funktioniert, müssen unsere Pferde mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt sein. Durch diesen Prozess den unsere Pferde in dieser Zeit mitmachen, stehen dem Immunsystem weniger Nährstoffe zur Verfügung. Warum? Weil sich der Körper einfach mehr in dieser Zeit nimmt. Darum sind viele Pferde zum Fellwechsel anfälliger für Krankheiten. Zudem kommt oft die Müdigkeit, Schlappheit und das große Jucken.  sich auch an. Überall juckt und ziept es. Alles aber auch alles wird als Kratzbürste verwendet. Sogar Pferde die eigentlich immer ihr Ding alleine in einer Herde drehen, bevorzugen jetzt den Pferdischen Kontakt zueinander. 

Können wir den Fellwechsel unterstützen beziehungsweise Beeinflussen?

Boxenpferde werden in der Regel über die kälteren Tage im Jahr frühzeitig eingedeckt. Klar man möchte ja vorbeugen den Scheren ist ja immer so eine Sache. Wie immer im Leben hat das ganze Vor- und Nachteile. Durch das Eindecken greifen wir in die Thermoregulierung unsere Pferde ein. Dadurch wird dein Pferd höchstwahrscheinlich weniger Winterfell produzieren. Vorerst klingt das ja mal gar nicht so übel. Jedoch, einmal damit begonnen, ist es wie in den Kreislauf der Natur einzugreifen. Es ist schwierig die Decke wieder ohne große Probleme wegzulassen. 

Es gibt einiges wie wir unsere Pferde durch diese Zeit unterstützen können!

Putzen-Putzen und nochmal Putzen. Damit könnt Ihr zu 100% bei eurem Pferd in dieser Zeit punkten. Selbst bei Pferden die sich sonst nicht so gern putzen lassen. Empfehlenswert ist eine Bürste die hautschonend sind. Bürsten mit spitzen Zacken oder aus Metall finde ich persönlich immer nicht so toll. Die Pferdehaut ist super sensibel. Ich stelle mir immer selbst vor, was für mich angenehm wäre. 

Auch die Fütterung kann unterstützend sein!

Ideal für den Fellwechsel ist als Zusatz das Schwarzkümmelöl oder Leinsamenöl. 

Schwarzkümmelöl ist ein wahrer Immunbooster. Zudem kann das Schwarzkümmelöl unterstützend bei Sommerekzem, Bronchialproblemen wie Husten wirken. Zur Fütterung müsst ihr beachten das ihr rechtzeitig damit startet. Unsere Empfehlung ist Mitte Dezember damit zu beginnen. Gerade bei älteren oder Pferden mit einer Immunschwäche ist das Schwarzkümmelöl empfehlenswert.

OMEGA 3- Der Allrounder

Sagt euch bestimmt etwas! Das ist in jedem Leinsamenöl enthalten. Zudem Ballaststoffe, Eiweiß und Selen. Diese Inhaltsstoffe sollen bekanntlich entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken. Ein absolutes Must Have und darf eigentlich in keinem Futterschrank fehlen. 

Wie sieht es mit dem Training aus während dem Fellwechsel?

Der Weg in den Frühling ist lang und kann ziemlich steinig werden. Gerade in dieser Zeit kann es schon mal vorkommen das unsere Pferde ein bisschen Matter sind. Was heißt das aber für das Training? Ich persönlich würde das von der Tagesverfassung abhängig machen. Denn nicht jeder Tag ist gleich. Etwas erzwingen in dieser Zeit, in der unsere Pferde eh schon genug Energie in den Fellwechsel stecken, wird sich am ende des Tages nicht ausbezahlen. Können wir einen Marathon laufen und gewinnen, wenn wir nicht in Top Verfassung sind? Wohl eher nicht. So auch bei unseren Pferden. Gebt Ihnen die Zeit und die Kraft die sie hierzu benötigen- somit werdet ihr mit Sicherheit besser durch diese Zeit kommen.